Kleine Schritte in eine bessere Zukunft

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SOS-Kinderdorf Madagaskar: Kinder während des Mathematikunterrichts in Beloha,  Copyright SOS-Kinderdörfer weltweit/Gernot Aschoff [Fotograf]

Im Rahmen des OVB Europatreffens im Dezember des vergangenen Jahres konnten dank der Spenden vieler OVB Finanzvermittler:innen, der OVB Holding AG und dem OVB Hilfswerk 100.000 Euro zur Unterstützung des Programms eingesammelt werden.

Gerne möchten wir das jüngste Interview mit dem Direktor der SOS-Kinderdörfer Madagaskar, Jean-François Lepetit, aufgreifen, um über die aktuellen Entwicklungen und den Erfolg des Projekts zu berichten. Jean-François Lepetit arbeitet seit vier Jahren als Direktor des SOS-Kinderdorf Madagaskar. Er hat SOS-Kinderdörfer als Berater kennengelernt und zuvor für diese in Burundi und im Kongo gearbeitet. Dabei war er schon immer von den Projekten begeistert. Für ihn ist die Aufgabe bei SOS-Kinderdorf Madagaskar unbezahlbar. Besonders freut er sich über die Unterstützung für das Projekt: »Dank der Großzügigkeit der OVB konnten wir die Kinder im Emergency Center aufnehmen und viele von ihnen bereits in ihre Familie reintegrieren.«

Der Süden Madagaskars ist besonders stark vom Klimawandel betroffen. Die Abholzung von Wäldern verstärkt die Probleme auf dem Inselstaat zusätzlich. Aufgrund jahrelanger Dürre sind die Wasserreserven für die Versorgung der Menschen und der Landwirtschaft knapp, was unter anderem zu einer Ausweitung der Hungersnot in Madagaskar führt. Derzeit haben mehr als eine Million der dort lebenden Menschen keine sichere Ernährung – die Hälfte davon sind Kinder. Viele Familien sind kaum in der Lage, selbst für ihre Kinder zu sorgen.

Das SOS-Kinderdorf Madagaskar konzentriert sich im Besonderen auf den Schutz von Kindern. Sie erhalten dort Obhut und Bildung sowie Unterstützung in den Bereichen Gesundheit und Ernährung. Ziel dabei ist immer, die Kinder wieder in ihre Familien zurückzuführen oder sie innerhalb ihrer Familien zu betreuen.

So fördert das SOS-Kinderdorf Madagaskar Kinder und ihre Familien

In einem eigens eingerichteten »Emergency Center« des Kinderdorfs leben zurzeit acht Kinder. Sechs Kinder, die seit der Eröffnung des Centers zwischenzeitlich in diese Nothilfe aufgenommen wurden, konnten zwischenzeitlich wieder in ihre Familien reintegriert werden. Doch damit endet das Unterstützungsprogramm nicht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfs kümmern sich auch bei den Familien zu Hause um die Kinder und prüfen kontinuierlich, ob es ihnen weiterhin gut geht, auch wenn sie nicht direkt im SOS-Kinderdorf wohnen. Diese ganzheitliche Begleitung erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Oft werden Ausflüge für die Kinder organisiert, die zum Strand oder auch an den Hafen führen. Dort können die Mädchen und Jungs Fußball spielen und andere Kinder treffen. Bei ihrem Ausflug im April haben die Kids zum Beispiel zum ersten Mal gemeinsam Pizza gegessen. Diese erlebnisreichen Tage stärken die Beziehung der Kinder untereinander. Im Alltag haben sie unterschiedliche Aufgaben im Haus, die sie sich gemeinsam aufteilen. Am Wochenende können sie neben den Ausflügen Gesellschaftsspiele oder Basketball spielen, zusammen Fernsehen schauen, in die Kirche gehen oder malen.

Mehrere Kinder in Madagaskar springen Seil am Strand
SOS-Kinderdorf Madagaskar: Kinder in der Pause auf dem Schulhof in Beloha, Copyright SOS-Kinderdörfer weltweit/Gernot Aschoff [Fotograf]

Die Wiedereingliederung der Kinder in ihre Familien ist das höchste Ziel

Wenn Kinder in ihre Familien zurückgeführt werden, gibt es weiter regelmäßige Hausbesuche und die Begutachtung durch Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen. Für Kinder, die nicht in ihre Familien eingegliedert werden können, wird eine bestmögliche und langfristige Alternative in einem vertrauten Umfeld gesucht. Zum Programm des SOS-Kinderdorf Madagaskar gehört es zudem, die Familien selbst zu stärken. Dazu wurden Elternschulen etabliert, Beratungsstellen, soziale Vereinigungen sowie Wasser- und Sanitärstellen eingerichtet. Darüber hinaus werden schulische Betreuung und Gesundheitsdienste angeboten.

Besonders wichtig ist die Bildung der Kinder in Anbetracht der wirtschaftlichen Lage in Madagaskar. Jedes Kind hat ein Recht auf eine hochwertige Bildung und dafür setzt sich SOS-Kinderdörfer ein. Es gibt speziellen Förderunterricht und auch Schulstipendien. Für jedes Kind wird psychologische und pädagogische Unterstützung sowie eine Kostenübernahme für Schulmaterialen bereitgestellt.

Große Schwester hilft kleinem Bruder bei den Hausaufgaben
SOS-Kinderdorf Madagaskar: Geschwister sitzen gemeinsam an ihren Hausaufgaben; die ältere Schwester hilft ihrem Bruder, Copyright SOS-Kinderdörfer weltweit/Gernot Aschoff [Fotograf]

Weitere Hilfe in Madagaskar nötig

Madagaskars Regierung hat das erfolgreiche Projekt gelobt und SOS-Kinderdorf gebeten, zu prüfen, ob dieses nicht nur fortgesetzt, sondern auf weitere Teile Madagaskars ausgeweitet werden kann.

Unsere gemeinsame Spendenaktion stellt glücklicherweise die Fortsetzung des Programms in Toamasina für das gesamte Jahr 2022 sicher. Doch leider ist die Situation der Kinder und ihrer Familien auch in anderen Teilen des Landes sehr ähnlich und Hilfe dringend nötig.

Wenn Sie dabei helfen möchten, dieses Programm von SOS-Kinderdörfer in Madagaskar fortzuführen und auszuweiten, können Sie direkt über die Spendenaktionsseite von SOS-Kinderdörfer weltweit spenden.

Unbedingt möchten wir an dieser Stelle sehr gerne auch den Dank von Herrn Lepetit im Namen der Familien an alle Förderinnen und Förderer weitergeben.

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OVB Bezirksdirektor Sebastian Schwarz steht vor Familienzentrum SPATZ 21

| OVB-Hilfswerk

Spendenaktion für »Café Kugelbauch«

Das OVB Hilfswerk Menschen in Not e. V. unterstützt gemeinsam mit OVB Bezirksdirektor Sebastian Schwarz das Projekt »Café Kugelbauch«. Unter diesem Namen arbeitet im Familienzentrum SPATZ 21 in Braunschweig die Schwangerenberatungsstelle »Achtung!Leben« mit den Braunschweiger Familienhebammen zusammen, um ein niederschwelliges Gruppenangebot für werdende Mütter auf die Beine zu stellen.