Altersvorsorge neu denken
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Die gesetzliche Altersvorsorge steht unter Druck: Demografischer Wandel, längere Lebenserwartung und eine sinkende Zahl von Beitragszahlern mindern ihre Tragfähigkeit. Viele Menschen durchlaufen heute Erwerbsbiografien mit beruflichen Unterbrechungen, Elternzeit, Teilzeit, Selbstständigkeit oder Wiedereinstieg – lineare Vorsorgekonzepte greifen hier zu kurz. Abhilfe schafft nur eine Beratung, die Biografien individuell berücksichtigt und passende Lösungen entwickelt.
Lebensläufe im Wandel – Flexibilität statt Standard
Die OECD betont in ihrem Deutschland- Bericht 2025, dass künftig längere Erwerbsbiografien durch gezielte Weiterbildung älterer Arbeitnehmer gefördert werden sollten, um
die demografischen Herausforderungen abzufedern. Deutschland weist zwischen 2005 und 2024 einen Rückgang der jährlichen Arbeitszeit um über 5% auf – Teilzeit ist inzwischen
gängiger Standard. Solche Vielfalt verlangt Vorsorgelösungen, die flexibel und lebensphasenabhängig gestaltet sind.
Vertrauen entscheidet
Laut einer YouGov-Studie (April 2024) haben sich lediglich 24% der Deutschen in den vergangenen zwölf Monaten zu Altersvorsorge, Krediten oder Geldanlage beraten lassen. Zugleich halten 72% Beratung nicht für erforderlich – eine gefährliche Fehleinschätzung. Weitere Umfragen zeigen: 64% halten Beratung für wichtig, 52% wünschen sie ausdrücklich – angesichts irreführender Online-Informationen. Gerade in Krisenzeiten – mit Kriegen, Inflation, Zinssprüngen und geopolitischen Spannungen – steigt das Bedürfnis nach Sicherheit. Doch der Beratungsmarkt steht unter Vertrauensdruck. Nur 33% der Deutschen vertrauen laut Edelman Trust Barometer der Finanzberatung – ein alarmierender Wert.
Klassische Anbieter wie Banken oder Versicherer schneiden etwas besser ab, doch digitales Vertrauen fehlt. Dabei zeigt sich immer wieder: Anbieter unter Druck – Nur ein Drittel der
Deutschen vertraut der Finanzberatung.