Generation Y – Die anspruchsvollen Kinder des Wohlstands?

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Gruppe junger Menschen arbeitet zusammen
Das Wichtigste über die Generation Y

Lesezeit: ca. 3 Minuten

  • Eine Studie vergleicht die Anforderungen junger Menschen an die Arbeitswelt in Deutschland, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden.
  • Besonders eine gute Work-Life-Balance und eine angenehme Arbeitsatmosphäre sind jungen Arbeitnehmern der Generation Y wichtig.
  • Mangelnde Wertschätzung am Arbeitsplatz ist für viele ein relevanter Kündigungsgrund.
  • Unternehmen sollten die Bedürfnisse der Gen Y berücksichtigen, um langfristig im Recruiting erfolgreich zu sein.

Sie sind jung, selbstbewusst und fordern mehr als die älteren Semester: Die sogenannte Gen Y stellt mit ihren hohen Ansprüchen den Arbeitsmarkt auf den Kopf. Doch wie konsistent ist dieses Phänomen? Eher Laune wohlhabender Nationen oder doch Sinneswandel einer ganzen Generation?

Arbeit soll Spaß machen, intellektuelle Herausforderungen bieten und Gestaltungsspielräume zulassen. Das Thema Work-Life-Balance hat oberste Priorität. Der Karriere das Privatleben unterordnen? Nein, danke!

Die Gen Y weiß ganz genau, wie ihr Arbeitsleben auszusehen hat und stellt Unternehmen damit vor ganz neue Herausforderungen. Doch muss man hier als Arbeitgeber zwangsläufig mitziehen?

Böse Zungen behaupten, die gewachsenen Ansprüche seien Ausdruck einer vom Wohlstand verwöhnten Jugend und würden sich im nächsten Abschwung schon wieder legen. Eine europäische Vergleichsstudie der Unternehmensberatung Consulting Cum Laude beweist das Gegenteil.

Im Grunde sind alle einer Meinung – auch über Ländergrenzen hinweg

Junge Akademiker zwischen 18 und 32 sind sich in Deutschland, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden relativ einig, was ihre Vorstellungen vom Arbeitsleben angeht. Die wirtschaftliche Situation des jeweiligen Landes hat dabei keinen nennenswerten Einfluss.

Am deutlichsten wird das im Vergleich zwischen Deutschland und dem krisengebeutelten Spanien.

Trotz einer Arbeitslosenquote von 24 Prozent zum Umfragezeitpunkt (mittlerweile sind es nur noch 18 Prozent) sind für die jungen Südländer eine ausgewogene Work-Life-Balance sowie eine gute Arbeitsatmosphäre die wichtigsten Faktoren am Arbeitsplatz.

Die Arbeitsplatzsicherheit schafft es gerade mal auf Platz drei und ist damit sogar schlechter gerankt als bei den deutschen Altersgenossen.

Mann mit Laptop auf dem Sofa

Kleine nationale Unterschiede – der Deutsche mag’s harmonisch

Im Grunde tickt die Gen Y also in großen Teilen Europas gleich. Es gibt jedoch auch nationale Unterschiede in der Priorisierung bestimmter Faktoren.

So haben die Deutschen ganz besonders hohe Ansprüche an die Arbeitsplatzqualität. Entsprechend ist ihnen eine angenehme Arbeitsatmosphäre, anders als für ihre Altersgenossen aus anderen Ländern, das Wichtigste an einem Job (Spanien Platz 2, die Niederlande Platz 3, Großbritannien Platz 4).

Dazu passt dann auch, dass 80 Prozent der deutschen Befragten am besten in einem harmonischen Arbeitsumfeld arbeiten können. Zum Vergleich: Der Durchschnitt in den anderen Ländern liegt hier bei nur 65 Prozent.

Enttäuscht von der Realität – Deutsche Unternehmen haben Nachholbedarf

Diesen hohen Ansprüchen werden zurzeit vor allem deutsche Unternehmen noch selten gerecht.

Als triftigsten Grund für einen Jobwechsel wertet die deutsche Gen Y eine mangelnde Wertschätzung vom Arbeitgeber (Deutschland 64 Prozent vs. Europäische Union 46 Prozent) sowie eine schlechte Arbeitsatmosphäre (Deutschland 56 Prozent vs. Europäische Union 41 Prozent) und liegt in beiden Fällen deutlich über dem Durchschnitt der Befragten in anderen Ländern.

Im Vergleich dazu stehen die Niederlande wesentlich besser da: Hier haben die jungen Arbeitnehmer sehr ähnliche Vorstellungen in puncto Wertschätzung und Arbeitsklima, werden allerdings von den Unternehmen viel seltener enttäuscht.

Traditionelle Briten – Karriere wird hier noch groß geschrieben

Die jungen Briten unterscheiden sich mit ihren Ansprüchen am deutlichsten von ihren Altersgenossen. Offensichtlich hängt man hier noch am ehesten den traditionellen Wertvorstellungen früherer Generationen nach: Ganze 47 Prozent der Befragten definieren Erfolg im Beruf als ein erstrebenswertes Lebensziel – im EU-Durchschnitt sind es nur 34 Prozent, die auch so denken.

Erstaunlich hoch ist auch die Zahl derer, die meinen, dass Arbeit keinen Spaß machen muss, sondern nur dazu dient, Geld zu verdienen (24 Prozent vs. 14 Prozent).

Nichtsdestotrotz: Die Generation Y fordert länderübergreifend mehr von ihren Arbeitgebern. Diesen Wandel als temporären, wohlstandsbedingten Trend abzutun, sollten Unternehmen vermeiden.

Wer auf lange Sicht gut ausgebildete Mitarbeiter für sich gewinnen will, muss in jedem Fall auf die neuen Bedürfnisse junger Generationen eingehen.

Neue berufliche Perspektive?

Eine gute Arbeitsatmosphäre, Wertschätzung und Respekt stehen bei uns im Vordergrund.

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