Work-Life-Balance – Kommt irgendwann die 30-Stunden-Woche?

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Vater und Kind backen zusammen
Das Wichtigste über Work-Life-Balance und die 30-Stunden-Woche

Lesezeit: ca. 3 Minuten

  • Im "Better Life Index" der OECD schaffen es die Niederlanden auf Platz 1, gefolgt von Dänemark, Frankreich und Spanien.
  • Laut der OECD-Studie beeinflusst vor allem die Länge der Arbeitszeit die Work-Life-Balance. Je mehr Arbeitsstunden, desto weniger Erholung und desto mehr Stress.
  • Viele fordern deshalb die 30-Stunden-Woche für alle. Die Vorteile: Mehr Wohlbefinden, Produktivität und Gesundheit. Erste Tests in Schweden zeigen, dass das Konzept funktionieren kann.
  • Das neue Ziel lautet nicht mehr Work-Life-Balance, sondern Work-Life-Harmony. Dazu sollen sich Arbeits- und Ruhephasen abwechseln, flexible Arbeitszeiten spielen eine wichtige Rolle.

Die Karriere und das Privatleben in Einklang zu bringen, hat für Arbeitnehmer immer mehr Priorität. Allerdings ist das leichter gesagt als getan. Hilfreich ist es, wenn Regierungen flexible Arbeitszeitmodelle unterstützen. Die jüngste Ausgabe des „Better Life Index“ der OECD zeigt, welchen Ländern dies am besten gelingt.

Niederländer müsste man sein. Diese holten sich nämlich noch vor Dänemark und Frankreich den Titel des Landes mit der besten Work-Life-Balance. Dicht dahinter lag Spanien auf Rang vier, Deutschland schaffte es mit Platz acht ebenfalls in die Top Ten.

Laut OECD-Studie habe vor allem die Länge der Arbeitszeit einen großen Einfluss auf die Work-Life-Balance. Je mehr Zeit man am Arbeitsplatz verbringt, desto knapper fallen Erholung und Regeneration aus. Dadurch steigt dann der Stresslevel und die Gesundheit wird angegriffen.

Einer von acht Beschäftigten im OECD-Raum arbeitet pro Woche mindestens 50 Stunden. In der Türkei ist der Anteil mit 34 Prozent besonders hoch, in den Niederlanden liegt er dagegen bei gerade einmal 0,5 Prozent.

Das Ergebnis: Wer weniger arbeitet, fühlt sich wohler, fitter und produktiver. Viele Gewerkschaftler und Wissenschaftler fordern deshalb die 30-Stunden-Woche. Eine paradiesische Aussicht für Arbeitnehmer. Aber ist das Konzept überhaupt umsetzbar?

Erste Tests der 30-Stunden-Woche in Schweden

Eine Toyota-Werkstatt in Schweden zeigt, dass die 30-Stunden Woche funktionieren kann: Mitarbeiter wechseln sich dort in zwei Sechs-Stunden-Schichten ab, wodurch zusätzlich auch noch die Öffnungszeiten verlängert werden konnten. Das Ergebnis ist vielversprechend: Produktivität und Qualität sind gestiegen, der Krankenstand gesunken.

Auch die Werbeagentur Till Oss ist begeistert. Durch die veränderte Arbeitsweise sind sowohl das kollektive Bewusstsein als auch die Konzentration der Mitarbeiter gestiegen. Die Zahl unnötiger Meetings hingegen ist gesunken.

Ein weiteres schwedisches Pilotprojekt in einem Altenheim weist ähnliche Ergebnisse auf: Mehr Energie und weniger Krankmeldungen beim Pflegepersonal. Allerdings standen diesen Produktivitätssteigerungen auch Mehrkosten von rund 10 Millionen Kronen (ca. 1 Million Euro) gegenüber. Denn die 30-Stunden-Woche bei gleichem Lohn entspricht de facto einer Gehaltserhöhung von 25 Prozent. Ob die Effizienz der Mitarbeiter in gleichem Maße steigt, ist für Firmen zunächst ungewiss.

Work-Life-Harmony als neues Ziel

Entrepreneure sprechen seit neuestem übrigens nicht mehr von der Work-Life-Balance, sondern der Work-Life-Harmony.

Sie meinen, eine gezwungene dauerhafte Balance zwischen Beruf und Freizeit sei kein realistisches Ziel für Unternehmer. Stattdessen sollte es Zeiten geben, in denen man sich überwiegend auf die Karriere fokussiere und auch Zeiten, in denen das Privatleben Vorrang habe.

Auf ein wichtiges Projekt sollte demnach erst einmal eine Ruhephase folgen. Flexible Arbeitszeitmodelle spielen also auch bei der Work-Life-Harmony eine wichtige Rolle.

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Übrigens: Während hier für die 30-Stunden-Woche gekämpft wird, wurde die Arbeitszeit in Südkorea von 68 auf 52 Wochenstunden gesenkt. Neben einer Steigerung der Lebensqualität und Produktivität geht es der Regierung vor allem darum, der niedrigen Geburtenrate entgegenzusteuern.

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